Für die Handballer der Rimparer Wölfe hat kürzlich die neue Spielzeit in der 2. Bundesliga begonnen. Es ist inzwischen das siebte Jahr für das Wolfsrudel im Unterhaus der stärksten Liga der Welt. Und der Weg im Wolfsrevier soll noch lange nicht zu Ende sein.
Etatmäßig zählen die Wölfe nach wie vor nicht zu den Ligagrößen und auch die Strukturen sind nicht soweit ausgeprägt, wie bei prominenten Traditionsvereinen. Kadertechnisch gab es diesen Sommer aus dem Wolfsrevier – schon traditionell – kaum etwas zu berichten. Lediglich Rechtsaußen Max Bauer hat den Verein verlassen, dafür soll Felix Karle, seines Zeichens Juniorennationalspieler aus den eigenen Reihen, den Kader stärken und eine gewichtigere Rolle spielen als noch in der Vorsaison. Das eingespielte Team ist das Ass im Ärmel des Wolfsrudels, immer nach dem Credo, dass das Kollektiv über dem Individuum steht.
Demnach kennen sich die Spieler bereits aus dem „Effeff“: Während andere Teams sich in der Sommervorbereitung finden müssen, können die Wölfe unmittelbar an der Feinjustierung arbeiten. Exakt für diese Aufgabe gibt es im Wolfsrevier nun einen neuen Mann – die interessanteste Personalie in diesem Sommer – denn vollkommen ohne Veränderungen geht es doch nicht: Ceven Klatt, einstiger Erfolgstrainer bei der ehemaligen Ligakonkurrenz von den Rhein Vikings aus Düsseldorf ist nun der Dompteur der Wölfe und hat einiges vor mit „seinem“ Rudel. Aus einer gefestigten Abwehr soll ein schnelles Umschaltspiel für Erfolg sorgen – erste Nachweise wurden bereits geliefert. Das Training wurde zudem intensiviert und der Fokus noch stärker auf die Fitness der Spieler gelegt.
Das Abstiegsgespenst, welches in der abgelaufenen Saison wie ein Damokles-Schwert über der Hälfte der Teams in Liga 2 schwebte und auch bis in den Winter hinein im Wolfsrevier sein Unwesen getrieben hatte, ist in dieser Saison mit nur noch zwei Absteigern nicht mehr derart allgegenwärtig. Allerdings tummeln sich im vorderen Drittel einige Mannschaften, welche ganz offensiv ihre Aufstiegsabsichten bekundet hatten und keinen Hehl aus ihren Absichten machen. Wirtschaftlich und strukturell sind die Wölfe noch nicht bereit, ganz vorne mitzumischen, allerdings sportlich wohl in der Verfassung, jedem Team der Liga Paroli zu bieten.
Aufgrund der ungleichen Voraussetzungen für das Wolfsrudel ist die Leistung der Mannschaft Woche für Woche gar nicht hoch genug einzuschätzen. Diese Motivation wird dafür sorgen, dass auch die siebte Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga alles andere als ein „verflixtes Jahr“ sein wird. Kommt bei den Heimspielen in der s.Oliver-Arena dann auch noch das grandiose Publikum auf den Rängen in Fahrt, wird aus der Sporthalle rasch ein „Tollhaus des Handballs“.
Christian Graber