Gründe, wieso es in dieser Spielzeit nicht so recht laufen mag, können viele aufgezählt werden. Die Karriereenden absoluter Führungsspieler, der bevorstehende Trainerwechsel und die allgemeine Verunsicherung der Mannschaft sind nur die offensichtlichen Baustellen. Eine Kehrtwende einzuleiten ist - steht man erstmal unten drin - auch in der Regel nicht so einfach getan wie gesagt. Doch genau das soll das Ziel der Mannschaft um Trainer Obinger sein.
Anders als womöglich neutrale Beobachter meinen möchten, kommt der Abstiegskampf für das Wolfsrudel nicht übermäßig überraschend. Die sportliche Leitung wollte es natürlich gerne vermieden wissen, allerdings war schon in der Saisonvorbereitung angesichts der verschärften Abstiegsregelung klar, dass es quasi jede Mannschaft der Liga treffen kann – die Wölfe im „Umbruchjahr“ sind da gewiss nicht ausgeschlossen gewesen – und so kommt es jetzt zur aktuellen Tabellensituation. Trotz derzeitiger Durststrecke bewahrt man allerdings im Wolfsrevier die Ruhe. Die Verantwortlichen vertrauen dem Trainer und sind davon überzeugt, dass er im letzen seiner dann insgesamt vier Amtsjahre bei den Wölfen auch rechtzeitig den Erfolg zurückbringen kann. Das Wolfsrudel ist gut genug, jedem Gegner dieser harten Liga die Stirn zu bieten – nur gelingt das noch nicht in der Regelmäßigkeit, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Doch wie leitet man nun die bereits angesprochene Kehrtwende ein? Die Zutaten zu diesem Rezept wirken auf dem ersten Blick simpel: Durch die Rückbesinnung auf alte Tugenden und Stärken. Das Wolfsrudel war immer als Einheit bekannt, in der sich jeder für den Erfolg unterzuordnen versteht. Schon immer war das Rudel der Star, kein individueller Einzelkönner. Diese Einstellung ist von jedem der Wölfe womöglich mehr denn je gefragt, denn im Abstiegskampf wird die Geschlossenheit zum Erfolgsfaktor. Der Schulterschluss innerhalb des Teams soll demonstriert werden und die positive Grundstimmung in der Mannschaft auf die Ränge in der s.Oliver-Arena überspringen. Macht man das Wolfsrevier wieder zur uneinnehmbaren Festung, wird der Negativtrend schnell beendet sein.
Der Dezember wird mit vier Spielen ein enorm wichtiger Monat, in dem eine neue Richtung eingeschlagen werden soll. Diesem Ziel werden sich zunächst Bayer Dormagen (08.12.) und dann unter der Woche der TV Emsdetten (11.12.) entgegenstellen. Wird im letzen Monat des Jahres die Punkteausbeute optimiert, kann man sich nach den beiden Weihnachts-Heimspielen (22.12. Hüttenberg, 26.12. Essen) wieder etwas ruhiger auf die Rückrunde vorbereiten und sich im Idealfall Step by Step von den Abstiegsrängen distanzieren.
Christian Graber